Der März ist da, und mit ihm erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Nach den tiefen Reflexionen von Imbolc spüre ich nun eine Energie, die nach außen drängt, wachsen und sich entfalten will. Während ich bei Imbolc noch übte, mit dem Warten Frieden zu schließen, geht es jetzt zu Ostara sichtbar vorwärts, wie die ersten bunten Krokusse zeigen.
Die Verknüpfung von Ostara mit der Göttin Eostre und deren angebliche Verbindung zum Hasen beruhen größtenteils auf Annahmen aus dem 19. Jahrhundert. Historisch gibt es wenig Belege für eine germanische Frühlingsgöttin namens Ostara.
Unbestreitbar ist jedoch: Die Tagundnachtgleiche wird in zahllosen alten Bauwerken weltweit markiert – von Stonehenge bis zu den Pyramiden von Chichén Itzá. Die dabei entstehenden Lichteffekte deuten auf eine religiöse Bedeutung hin. Interessanterweise machen unsere Zahlenmonate nur Sinn, wenn wir im März starten – ein Hinweis darauf, wie bedeutsam dieser Zeitpunkt für unsere Vorfahren war.
Die klassischen Ostersymbole stehen für Leben und Wiedergeburt: Das Ei als Symbol des Lebens, der Hase als Sinnbild für Fruchtbarkeit, und Frühlingsblumen als Zeichen des Neubeginns.
In einer alten ukrainischen Legende wird ein sterbender Vogel von einem magischen Wesen in einen Hasen verwandelt. Da das ureigene Wesen eines Geschöpfes nicht vollständig geändert werden kann, behält der "Hase" die Fähigkeit zum Eierlegen. Aus Dankbarkeit bemalt er einige seiner Eier und schenkt sie seiner Retterin. Diese "Pysanky" sind bis heute ein wichtiger Teil ukrainischer Ostertraditionen.
Für mich bedeutet Frühling das frische Grün, das überall sprießt, und die Möglichkeit, bei Spaziergängen erste Kräuter und Blüten zu naschen.
Die wärmere Luft, längeren Tage und das Vogelgezwitscher laden zum Verweilen in der Natur ein, während meine Katzen im Gras dösen und mich an die einfachen Freuden des Lebens erinnern. Nach dem winterlichen Rückzug tut es gut, wieder mehr soziale Kontakte zu pflegen und gemeinsame Aktivitäten zu planen.
In meiner Familie ist die Zeit um Ostara traditionell mit Treffen verbunden. Wir unternehmen Spaziergänge zu den ersten Frühlingsblumen, veranstalten Wettbewerbe im Eierschleudern oder arbeiten gemeinsam im Garten.
Ostara markiert die Frühlings-Tagundnachtgleiche – jenen Moment, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Doch "Balance is fleeting" – echte Balance ist keine statische Sache. Es geht nicht darum, in perfekter Ausgewogenheit zu verharren, sondern um sein Zentrum zu kreisen, wie ein Seiltänzer, der ständig kleine Anpassungen vornimmt.
Dieses Jahr werde ich mit meinen Kindern Ostereier bemalen, wie meine Oma es mir beigebracht hat. Sie lernte die schlesische Technik, bei der mit warmem Wachs und Federn Muster auf die Eier getupft werden. Diese Tradition weiterzugeben verbindet uns mit unseren Vorfahren und schafft neue Erinnerungen.
Als Heilpraktikerin weiß ich, dass der März eine klassische Fastenzeit ist. Die Energie des Frühlings unterstützt uns dabei, neue gesunde Gewohnheiten zu etablieren und unliebsame abzulegen. Besonders freue ich mich auf meine Fastengruppe zu Ostara und darauf, den Tag mit meiner Tochter zu feiern.
Wie der Phönix erleben wir zu Ostara eine Zeit der Wiedergeburt. Die Natur erwacht, und mit ihr unsere Lebensgeister. Es ist Zeit, Pläne zu schmieden und Samen zu säen – sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne. Die Balance zwischen Tag und Nacht mag flüchtig sein, aber sie erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Zyklus sind. Nach der Dunkelheit kommt das Licht, nach dem Winter der Frühling.
Wie feiert ihr Ostara? Welche Traditionen sind euch wichtig? Ich freue mich auf eure Gedanken in den Kommentaren.
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Es geht nicht darum, in perfekter Ausgewogenheit zu verharren, sondern um sein Zentrum zu kreisen, wie eine Seiltänzerin.
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